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Bei der vorliegenden Untersuchung handelt es sich um einen Beitrag zur kumenischen Hermeneutik. Die Frage lautet, ob die Betonung konfessioneller Identit t das Ziel christlicher Einheit eher unterl uft oder aber fruchtbare Wege interkonfessioneller Verst ndigung er ffnet. Es wird daf r argumentiert, dass angesichts der f r die kumene konstitutiven Spannung von Identit t und Differenz nur ein starker Identit tsbegriff, der kulturwissenschaftlich fundiert und theologisch reflektiert ist, zu erhellen vermag, wie konfessionelle Identit t in kumenischen Prozessen problematisiert und durch die kumenische Arbeit weiterentwickelt werden kann.
Zwei Analysen zum lutherisch-katholischen Rechtfertigungsdiskurs sowie zur kumenischen Arbeit der Pfingstbewegung zeigen exemplarisch, dass jeder kumenische Diskurs durch eine Identit tsdynamik mit hnlichem Grundmuster bedingt ist. Es gilt: Einerseits ist konfessionelle Identit t f r kumenische Prozesse die Voraussetzung. Andererseits bildet sie sich im Prozess berhaupt erst aus, weshalb jeder kumenische Diskurs zugleich r ckwirkend als ein konfessioneller Identit tsdiskurs verstanden werden muss. Der Erfolg der kumene h ngt von einem dynamisierten Begriff konfessioneller Identit t ab.