

about
Im Mittelpunkt dieser Studie steht die sthetische Verarbeitung der Spannung zwischen Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit, die dem Verh ltnis von Juden und den europ ischen Mehrheitsgesellschaften in der so genannten Emanzipationszeit des 19. Jahrhunderts zugrunde liegen. Zentral ist dabei die Frage nach der Bedeutung des Wortes "Jude" in diesen Diskursen. Dabei werden keine koh renten Identit tsmodelle herausgearbeitet, sondern durch das Aufzeigen von Dissonanzen die Komplexit t und die Grenzen unterschiedlicher Modellierungen von Identit t untersucht. So lassen sich zum Beispiel Selbstkonstruktionen als "Jude" und "Europ er" nicht ohne weiteres nebeneinanderstellen. Traditionslinien lassen sich nur schwer erarbeiten angesichts der Tatsache, dass viele autobiographische Zeugnisse einander widersprechende Diskurse miteinander verbinden. Folglich bilden die untersuchten Texte nicht nur eine Lebenswirklichkeit ab, sondern produzieren die Realit t, von der sie sprechen. J dische Identit t erscheint als diskursiver Entwurf, der st ndig neu artikuliert wird.